dimanche 14 décembre 2014

Claude Springer: Le concept de classe inversée

(von Oliver)

http://springcloogle.blogspot.fr/2014/11/classe-inversee-flipped-classroom-3.html


Claude Springer bearbeitet in seinem Artikel mehrere grundsätzliche Fragen der aktuellen Pädagogik. Zum einen spricht er über die Umwälzung des traditionellen pädagogischen Vermittlungsmodells, das auf die physische Anwesenheit der Schüler angewiesen ist („présentiel“) und Wissen ausschließlich nur übermitteln wolle („pédagogie transmissive“). Ihr stellt er die neuen pädagogischen Ansätze mit Hilfe einer Zusammenarbeit auf Distanz gegenüber, welche unter pädagogischem Aspekt, die von Bloom beobachtete Hierarchie in der Vorgehensweise grundlegend umwälzt. Er verbindet diese Überlegungen mit einer Kritik an der sich inzwischen neu über das Internet gebildeten Fernlernmethode, die zwar das Lernen auf Distanz favorisiert, aber ebendemselben pädagogischen Ansatz verhaftet ist, wie die herkömmliche Pädagogie.



Das herkömmliche Konzept des Sprachunterrichts besteht aus der 3-Schritt-Methode (3P): 1. der Präsentation, in der eine sprachliches Phänomen präsentiert wird, 2. der Praxis, in der das vorgestellte Phänomen angewendet wird sowie 3. der Produktion, die dazu gedacht ist, dieses Phänomen bei einer praktischen Anwendung zu reproduzieren. Die Arbeitsform führe nach Springer jedoch zu einer Form des ‚Psittacisme‘ bei den Schülern und entspräche demzufolge weder den kommunikativen noch den aktionellen Ansätzen der Pädagogik.



Gegenüber dem herkömmlichen Ansatz schlägt Springer zunächst einen hybriden Ansatz vor, der sowohl die Anwesenheit der Schüler als auch die Arbeit auf Distanz berücksichtigt, was sowohl ein mit Hilfe des Internets informelles als auch ein formalisiertes Lernen erlaube, so dass der Schüler zum einen zu Hause und zum anderen in der Schule aktiv werden könne. Er schlägt entgegen dem Zugang zum Szenario mit Hilfe der „3 P“ einen aktionellen Zugang durch die sogenannte „tâche“ vor, die Distanz- und Schularbeit vereinigt und sich nicht auf den Unterrichtsmodus des Frontalen beschränkt. Er sollte vielmehr die Arbeitsweisen Präsenz / Distanz und informel / formel integrieren. 



Darüber hinaus solle der Lernprozess nicht nur unter verschiedenen Formen in der Klasse bzw. individualisiert erfolgen (« différentiation prédagogique“), sondern es gehe auch um eine aktive Pädagogik der Zusammenarbeit beim Lernprozess der Schüler. Damit sei kein Nebeneinander zwischen Frontalunterricht und Zusammenarbeit gemeint, sondern es ginge vielmehr darum, den Lernprozess im Rahmen der Zusammenarbeit zu inszenieren („peer learning oder „reviewing“). Ein solches Lernen würde über das einfache Aneignen von Wissen hinausgehend, die persönlichen, sozialen, fachlichen und interdisziplinären Kompetenzen des einzelnen Schülers einbeziehen. Aus diesem Grund müsse die Inszenierung dieses Lernprozesses eine sozial komplexe Aufgabe („tâche“) anvisieren und eben nicht mehr die Anwendung einer Regel, die die Schüler zu Hause [auswendig] gelernt haben. Dieser neue Ansatz erlaube es den Schülern, ihre Motivation in den Problemlösungen zu finden und in der Kreativität bei den zu realisierenden Projekten. 



Für diese neue Art der Inszenierung der Wissensaneignung müsse aber ihre von Bloom beschriebene Taxonomie grundsätzlich umgekehrt werden. Diese Vorgehensweise entspräche auch insofern den von der Konferenz in Pisa vorgegebenen Richtlinien, als die herkömmliche Verfahrensweise nur die Grundkompetenzen trainiere, während das neue Konzept es erlaube, viel mehr Kompetenzen zu entwickeln und bewerten.



Herkömmliches Modell
Neues Modell





Im herkömmlichen Modell (Taxonomie von Bloom) gelten das Entdecken und Lernen, das Verstehen und die Anwendung als die drei Grundoperationen. Im neuen Modell werden sie zwar, falls nötig, aktiviert, jedoch nur im Rahmen einer « offenen Aufgabe » (« tâche ouverte“), welche es den Schülern ermöglicht, kreativ zu werden, ihre eigene Vorgehensweise zu analysieren und zu bewerten und damit komplexe Kompetenzen zu entwickeln, die es ihnen erlauben, später als zukünftige Bürger verantwortlich und selbstbestimmt zu handeln. C. Springer spricht in diesem Sinne von einer „Revolution in der Erziehung“ der Schüler. Praktisch müsste der Lern- und Erziehungsprozess dann so aussehen, wie C. Springer ist in dem dritten, seinem Artikel beigegebenen Schema zeigt.





 

Taxonomie de Bloom renversée (Lausanne, juin 2014)


Erst durch diese Form des pädagogischen Szenarios könne man also die Kompetenzen der Schüler individuell im Sinne der differenzierten Pädagogik entwickeln, und bei der Bewertung ihr informelles Aneignen von Wissen und Kompetenz
bewerten, Aspekten also, nicht durch die Schule übermittelt werden. Die Bewertung der Schülerarbeit dürfte sich also nicht mehr auf die Überprüfung des angeeigneten Wissens beschränken, sondern muss unweigerlich selbst in den Dienst des Lernprozesses und der Kompetenzaneignung treten, so dass sie nur noch qualitativ, sozial („peer reviewing“) und formativ sein kann.


1 commentaire:

  1. Ich bin beeindruckt von diesem sehr großen und präzisen Überblick über meine Gedanken nicht unbedingt verständlich.
    Bon, c'est une traduction google ! L'approche sociale est difficile, comme vous le savez, c'est même un combat face au rouleau compresseur institutionnel et de la société formattée. En tant que stagiaire, mais aussi en titulaire en "milieu hostile" il faut savoir mettre de l'eau dans son vin... C'est pas terrible de le dire mais ... Nous sommes tous Charlie, mais qui peut dire ni Dieu ni maître !

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